Ein normaler Tag im aktuellen Corona Wahnsinn. Ich bin müde und geschafft, obwohl ich eigentlich das Gefühl habe, gar nichts geschafft zu haben. Irgendwie geht es mir zur Zeit jeden Abend so – und ich kann noch nicht mal behaupten, dass der kleine Räuber gerade eine schwierige Phase hätte oder besonders fordernd wäre.

Zu Beginn der ganzen Corona-Krise hatte ich einfach deutlich mehr Energie und habe die viele Zeit zuhause und vor allem das Arbeiten im Home-Office genossen.

Das war bevor die Tagesmutter schließen musste.

Seitdem habe ich viel Energie gelassen beim Versuch hier allen und jedem gerecht zu werden. Auch wenn mein Mann geholfen hat und mir dir Rücken freigehalten hat, wo es nur ging, war mein Anspruch meine Arbeit ordentlich zu machen und gleichzeitig ein 20 Monate altes Energiebündel bei Laune zu halten wohl etwas blauäugig.

Jetzt merke ich, dass es mir bei dem Gedanken an einen zweiten Shutdown eiskalt den Rücken runter läuft und wenn ich die täglichen Nachrichten und Schlagzeilen lese, schwant mir Fürchterliches. Ständig denke ich darüber nach, wie man sich vorbereiten könnte, wie ein Plan B ausschauen kann – bisher völlig ohne Erfolg. Abgesehen davon, dass die Omas und Opas aufgrund des Risikos sicherlich nicht die erste Wahl wären, fehlt uns diese Option sowieso. Meine Schwiegereltern wohnen zu weit weg und meine Eltern trauen sich den Räuber, auch altersbedingt, nicht alleine zu. Nachbarschaftshilfe ist schwer zu organisieren, da alle irgendwie arbeiten müssen. Bleibt wohl nur, dass Arbeiten in Schichten und Abstriche machen. Vor allem aber hoffen, dass es nicht mehr soweit kommt.

Ein weiteres Problem für diese Energielosigkeit ist aber aber auch, dass mir so langsam die Decke auf den Kopf fällt und kein Ende in Sicht ist. Ich bin seit Mitte März im Home-Office, wir haben uns an die in Bayern geltenden Beschränkungen gehalten und sind auch jetzt noch sehr vorsichtig, wenn es darum geht, uns mit anderen Familien und Freunden zu treffen. Das Ergebnis ist natürlich, dass ich sehr viel zu Hause bin. Dank Garten und vielen Spielmöglichkeiten für die Räuber-Maus lässt sich der Tag zwar super aktiv gestalten, aber mir fehlen meine echten Kontakte zu Außenwelt schon sehr. Vielleicht bin ich auch zu ängstlich – aber ich kann eben auch nicht aus meiner Haut.

Eigentlich wollte ich in den Blog nicht gleich mit einem Jammer-Post starten, aber ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben. Ich würde mich natürlich über Eure Erfahrungen freuen. Geht es euch auch so?

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