Laufrad

Tagebuch-Bloggen

Ich hatte mir den Blog hier als Gedanken-Sammlung, Tagebuch, manchmal auch Ballast-Abladeplatz vorgestellt und bisher habe ich neben ein Bisschen Vorstellungsgeplänkel nur die Option des “Jammerns und Seufzens” genutzt – zumindest kommt es mir so vor. Fast könnte der Eindruck entstehen, hier dreht sich alles nur um Corona und Gedanken-Wirr-Warr. Zum Glück stimmt das überhaupt nicht und wir haben auch einen trubeligen, schönen, machmal stressigen, chaotischen, lustigen, gemütlichen Familienalltag.  Heute möchte ich einfach mal Tagebuch-Bloggen und von einem (fast) ganz normalen Tag erzählen.

 

Der Morgen

Wecker & Kaffee

Ich liebe den Wecker -wirklich! Ganz besonders dann, wenn er nicht klingelt. Eins ist sicher: Ich werde kein Morgenmensch mehr. Ich arbeite nun seit 28 Jahren, also seit meiner Einschulung dran, ohne Erfolg. Praktisch, das die Räubermaus da weniger morgenmuffelig ist. Ich muss den Wecker immer noch einmal auf Schlummern stellen – die Räubermaus nutzt die 10 Minuten dann zum Strecken, Recken und Kuscheln und tapst dann leicht verschlafen in ihr Zimmer, um Klamotten auszusuchen.

Wichtig – ich muss gerade die Kleidung von ihr absegnen lassen, sonst lässt sie sich nicht anziehen. Kleine Diva – aber zumindest sind die Kombinationen noch ganz ansehnlich. Da ich in ihrem Schubladen nur Klamotten habe, die annähernd zur Jahreszeit passen, musste ich sie immerhin noch nicht mit dem dicken Winterpullover aus dem Haus lassen.

Schnell noch einen Schluck Milch, während ich meinen ersten Kaffee trinke, ohne den ich einfach nicht zurechnungsfähig bin. Die Milch darf nur aus dem Kühlschrank sein darf – die gleiche, die in meinen Kaffee kommt. Ichhabe es mal mit warm machen versucht, da mir die eiskalte Milch irgendwie lieblos vorkam – mag sie nicht. So ist bei uns ein kleines morgendliche Ritual entstanden.

“Mama Daffee, Räubermaus Milch dinke!” – und wehe, ich habe es eilig und vergesse es.

Danach starten wir zur Tagesmutter, die zum Glück wirklich nur einen Katzensprung entfernt wohnt. Natürlich müssen auch die 3 Gesellen mit. Aktuell ihr heiß und innig geliebter Affe, eine Katze und ein Löwe. Manchmal dürfen Katze und Löwe im Auto warten, meistens müssen sie mit. Vor lauter Tierchen ist die Räubermaus also kaum noch zu erkennen.

Apfelkuchen

 

An die Arbeit

Wenn alles gut geht, bin ich gegen 8 Uhr wieder daheim. Schnell die zweite Tasse Kaffee und ein kleines Frühstück geschnappt und ab an den Schreibtisch. Ich weiß, wenig vorbildlich, aber sehr effizient. So kann ich beim Müsli löffeln schonmal meine Mails lesen und mir einen Überblick über den Tag verschaffen. Die ersten Meetings lassen meistens auch nicht lange auf sich warten. Dank Corona-Home-Office kann ich meinen Büro-Tag etwas entzerren. Mittagspause mache ich hier wirklich nur die 30 Minuten, da ein gemütliches Mittagessen im Kollegenkreis mit entsprechendem Spaziergang entfällt. Da die Fahrtzeit auch noch auf dem Pluskonto steht, habe ich 1,5 Stunden “Luft”. Heute habe ich diese für Haushaltskram genutzt. In Zukunft möchte ich sie dann auch mal mehr für mich nutzen, wie ich bereits geschrieben hatte.

Die 7 Stunden bis zum Abholen verfliegen rasend schnell: Büroarbeit, schnell einen Apfelkuchen gebacken, ein Bisschen aufgeräumt, Wäsche zusammengelegt und schwupp ist es 14.45 Uhr und ich muss los um die Räubermaus wieder abzuholen.

 

Der Nachmittag

Laufrad

 

Wir fahren gleich weiter zu Oma – meine Eltern wohnen in einem anderen Ortsteil, also nur etwa 10 Auto-Minuten entfernt. Ich versuche die Internet-Probleme zu lösen und die Räubermaus genießt ein Eis. Es wird nicht mehr lange dauern und die Oma wird zur Eis-Oma umgetauft. Die andere Oma heißt schon Hasen-Oma, weil es dort auf dem Bauernhof Hasenbabies gab.

Wieder zuhause wird das traumhaft schöne Sommerwetter genutzt, um eine Runde Laufrad zu fahren und Kreide zu malen. Aktuell die absoluten Lieblingsbeschäftigungen neben dem Sandkasten.  Irgendwie hat die Räubermaus eine eingebaute Uhr. Pünktlich steht sie am Gartentor und wartet auf den Papa, dessen Auto sie natürlich schon lange vor mir hört und sich riesig freut.

 

Am allermeisten aber habe ich mich gestern gefreut! Ich habe einen wunderschönen Blumenstrauß zum 3. Hochzeitstag bekommen. Ich war total überrascht – zugegeben, ich hatte ihn tatsächlich vergessen. Das ist mir schonmal passiert  – gleich beim ersten. Die ganze Woche davor darauf gefreut und dann…am Abend irgendwann kurz vorm ins Bett gehen wieder. Bei uns trifft das Klischee, dass die Männer den Hochzeitstag vergessen eindeutig nicht zu…Gleichberechtigung mal anders :-).

Der Abend

Wir haben spontan beschlossen noch alle zusammen zum Pferdchen zu fahren. Dieses wunderschöne Wetter muss man nutzen. Wer weiß, wann der Herbst seine schmuddelige Seite zeigt. Am Nachmittag war es mir zu heiß, aber gegen Abend war es traumhaft schön. Wir haben den Zottelbär mal wieder richtig auf Hochglanz geputzt und ihn rund um betüddelt. Die Räubermaus liebt “ihr

” Pferd über alles und hat absolut keine Angst vor dem großen Kerl. Sie putzt mit und steckt ihm Leckerchen zu. Ohne zweiten Erwachsenen würde es aber noch nicht funktionieren. Ich wundere mich oft, wie andere das machen – mir wäre es zu riskant. Mein Zottelbär ist als ehemaliges Voltigierpferd einer Kindergruppe wirklich kinderlieb und kaum aus der Ruhe zu bringen. Er ist bei mir, seit er 2 1/2 Jahre alt ist und ich kenne in sehr, sehr gut. Trotzdem ist und bleibt ein Pferd ein Fluchttier.

Da es schon 19 Uhr war als wir am Stall fertig waren, haben wir uns zur Feier des Tages bei unserem Lieblingsitaliener eine Pizza geholt und den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Die Räbermaus hatte anscheinend auch ausreichend Action und frische Luft und ist schnell eingeschlafen.

 

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